
Als Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in (MTRA) bist Du der Experte für bildgebende Verfahren in der Medizin. Du bedienst hochmoderne Geräte wie Röntgen, CT, MRT und führst Untersuchungen selbstständig durch. Dabei kombinierst Du technisches Know-how mit medizinischem Fachwissen und bist gleichzeitig einfühlsamer Ansprechpartner für Patienten – ein vielseitiger Beruf mit hervorragenden Zukunftsaussichten.
Auf einen Blick
Ausbildungsdauer3 Jahre (schulisch)AusbildungsformSchulische Ausbildung mit PraktikaSchulabschlussMittlerer Bildungsabschluss oder gleichwertige SchulbildungKostenJe nach Schule 0-300 € monatlich (staatliche Schulen oft kostenfrei)VergütungIn der Regel keine Ausbildungsvergütung, ggf. BAföG-AnspruchPrüfungenZwischenprüfung + staatliche Abschlussprüfung
Voraussetzungen für die Ausbildung
Formale Voraussetzungen
- Schulabschluss: Mindestens mittlerer Bildungsabschluss (Realschulabschluss) oder gleichwertiger Abschluss
- Gesundheitliche Eignung: Ärztliches Attest über die gesundheitliche Eignung
- Alter: In der Regel mindestens 17 Jahre
- Praktikum: Viele Schulen erwarten ein Vorpraktikum in einer radiologischen Abteilung
Persönliche Eigenschaften
- Technisches Verständnis und Interesse
- Präzises und sorgfältiges Arbeiten
- Einfühlungsvermögen im Umgang mit Patienten
- Verantwortungsbewusstsein
- Körperliche und psychische Belastbarkeit
- Teamfähigkeit
- Gute Beobachtungsgabe
- Interesse an naturwissenschaftlichen Fächern (Physik, Chemie, Biologie)
Ablauf der Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur MTRA findet an staatlichen oder privaten Berufsfachschulen für medizinisch-technische Radiologieassistenz statt und verbindet theoretischen Unterricht mit praktischen Einsätzen.
Theoretischer Unterricht
Der Unterricht an der Berufsfachschule umfasst etwa 3.000 Stunden und beinhaltet Fächer wie:
- Anatomie und Physiologie
- Strahlenphysik und Strahlenschutz
- Radiologische Verfahren und Gerätetechnik
- Aufnahme- und Untersuchungstechniken
- Digitale Bildverarbeitung
- Kontrastmittelkunde
- Nuklearmedizin
- Strahlentherapie
- Medizinische Terminologie
- Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde
Praktische Ausbildung
Die praktische Ausbildung umfasst mindestens 1.600 Stunden und findet in verschiedenen Einrichtungen statt:
- Radiologische Abteilungen in Krankenhäusern
- Strahlentherapeutische Einrichtungen
- Nuklearmedizinische Abteilungen
- Radiologische Facharztpraxen
Während der Praktika lernst Du unter Anleitung erfahrener MTRAs, wie Du die verschiedenen bildgebenden Geräte bedienst, Patienten richtig positionierst und die Qualität der Aufnahmen bewertest.
Prüfungen
- Zwischenprüfung: Nach etwa 18 Monaten findet eine Zwischenprüfung statt, die Deinen Lernfortschritt überprüft.
- Staatliche Abschlussprüfung: Am Ende der Ausbildung legst Du eine umfassende Prüfung ab, die aus schriftlichen, mündlichen und praktischen Teilen besteht.
Ausbildungsvergütung und Kosten
- An staatlichen Schulen ist die Ausbildung oft kostenfrei oder kostet nur geringe Gebühren
- Private Schulen erheben Schulgebühren zwischen 100 und 300 Euro monatlich
- In der Regel wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt
- Finanzierungsmöglichkeiten: BAföG, Bildungskredit, Stipendien
Ausbildungsinhalte und Schwerpunkte
Konventionelle Röntgendiagnostik
- Aufnahmetechniken für verschiedene Körperregionen
- Durchleuchtungsuntersuchungen
- Qualitätssicherung und Bildoptimierung
- Strahlenschutz für Patient und Personal
- Umgang mit Kontrastmitteln
Computertomographie (CT)
- Bedienung von CT-Geräten
- Erstellung von Scanprotokollen
- Patientenvorbereitung und -positionierung
- 3D-Rekonstruktionen
- Kontrastmittelapplikation
Magnetresonanztomographie (MRT)
- Grundlagen der MR-Technologie
- Patientenaufklärung und -vorbereitung
- Durchführung verschiedener MRT-Untersuchungen
- Spulentechnik und Sequenzauswahl
- Sicherheitsaspekte im Magnetfeld
Nuklearmedizin
- Umgang mit radioaktiven Stoffen
- Durchführung nuklearmedizinischer Untersuchungen (z.B. Szintigraphie, PET)
- Strahlenschutz in der Nuklearmedizin
- Herstellung und Applikation von Radiopharmaka
- Qualitätskontrolle
Strahlentherapie
- Erstellung von Bestrahlungsplänen
- Durchführung von Bestrahlungen
- Patientenbetreuung während der Therapie
- Simulation und Bestrahlungsplanung
- Dosimetrie und Qualitätssicherung
Patientenbetreuung
- Aufklärung und Information
- Lagerung und Positionierung
- Umgang mit Angst und Klaustrophobie
- Überwachung bei Kontrastmittelgabe
- Erste-Hilfe-Maßnahmen
Weiterbildungsmöglichkeiten
Nach erfolgreichem Abschluss Deiner Ausbildung stehen Dir zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten offen:
Fachliche Spezialisierungen
- Computertomographie
- Magnetresonanztomographie
- Mammographie
- Angiographie und Interventionsradiologie
- Dosimetrie
- Medizinische Informatik und PACS-Administration
- Qualitätsmanagement im Strahlenschutz
- Strahlenschutzbeauftragte/r
Führungs- und Lehrpositionen
- Leitende/r MTRA
- Lehrkraft an MTRA-Schulen
- Applikationsspezialist/in bei Geräteherstellern
Studium
Mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung oder beruflicher Qualifikation kannst Du verschiedene Studiengänge absolvieren:
- Medizinische Radiologietechnologie (B.Sc.)
- Medizinische Physik
- Medizintechnik
- Gesundheitsmanagement
- Medizinpädagogik
Immer mehr Hochschulen bieten auch berufsbegleitende oder duale Studiengänge an, die eine akademische Qualifikation neben dem Beruf ermöglichen.
Karrierechancen und Berufsaussichten
Die Berufsaussichten für MTRAs sind ausgezeichnet, da moderne bildgebende Verfahren in der Medizin immer wichtiger werden und qualifiziertes Personal gesucht wird.
Einsatzbereiche
- Radiologische Abteilungen in Krankenhäusern
- Radiologische Facharztpraxen
- Nuklearmedizinische Einrichtungen
- Strahlentherapeutische Zentren
- Medizinische Forschungseinrichtungen
- Gerätehersteller (Anwendungsberatung, Schulung, Vertrieb)
- Gesundheitsämter (Strahlenschutz)
- Forschungslabore
Aufstiegsmöglichkeiten
- Fachliche Spezialisierung auf moderne Bildgebungsverfahren
- Übernahme von Leitungsfunktionen im radiologischen Bereich
- Tätigkeit als Applikationsspezialist/in bei Geräteherstellern
- Lehrtätigkeit an Berufsfachschulen
- Selbstständigkeit im Bereich Qualitätsmanagement oder Strahlenschutzberatung
Gehaltsperspektiven
Nach der Ausbildung kannst Du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.600 bis 3.000 € brutto monatlich rechnen. Mit Berufserfahrung, Weiterbildungen und in Führungspositionen sind Gehälter bis zu 4.000 € und mehr möglich. Zusätzlich werden in der Regel Zulagen für Schicht-, Nacht- und Wochenenddienste gezahlt.
Die Prüfung zum/zur MTRA
Die staatliche Abschlussprüfung ist der finale Schritt Deiner Ausbildung und umfasst drei Teile:
Schriftliche Prüfung
Die schriftliche Prüfung umfasst vier Aufsichtsarbeiten zu den Bereichen:
- Grundlagen der medizinischen Radiologie
- Strahlenschutz und Qualitätssicherung
- Radiologische Verfahren und Untersuchungstechniken
- Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde
Mündliche Prüfung
In der mündlichen Prüfung werden Deine theoretischen Kenntnisse vertieft und Dein Verständnis für fachliche Zusammenhänge geprüft.
Praktische Prüfung
In der praktischen Prüfung musst Du Dein Können in realen Arbeitssituationen unter Beweis stellen. Dabei führst Du verschiedene Untersuchungen selbstständig durch und erläuterst Dein Vorgehen.
Vorbereitung auf die MTRA-Prüfung
Eine strukturierte Prüfungsvorbereitung ist wichtig für Deinen Erfolg. Unsere speziell entwickelten Fragenkataloge helfen Dir dabei, alle relevanten Themengebiete zu wiederholen und Dein Wissen zu testen.
[Zu unseren MTRA-Fragenkatalogen ➡️]
Erfahrungsberichte
„Die MTRA-Ausbildung war anspruchsvoll, aber unglaublich interessant. Besonders die Arbeit mit den verschiedenen bildgebenden Verfahren wie CT und MRT fasziniert mich bis heute. Nach meiner Ausbildung habe ich mich auf die Computertomographie spezialisiert und arbeite jetzt in einer großen Uniklinik.“ – Lisa, 26, MTRA mit Schwerpunkt CT
„Was mir an meinem Beruf als MTRA besonders gefällt, ist die Kombination aus Technik und Patientenkontakt. Nach einigen Jahren Berufserfahrung bin ich jetzt stellvertretende Leitung unserer radiologischen Abteilung und bilde auch junge MTRAs aus. Die Entwicklung in der Radiologie schreitet ständig voran – es bleibt also immer spannend!“ – Markus, 34, leitender MTRA
FAQ zur MTRA-Ausbildung
Muss ich gut in Physik sein, um MTRA zu werden?
Grundlegendes Verständnis und Interesse für Physik sind wichtig, da Du mit physikalischen Prinzipien und Strahlenschutz zu tun haben wirst. Du musst jedoch kein Physik-Experte sein – die relevanten Inhalte werden in der Ausbildung ausführlich vermittelt.
Wie sind die Arbeitszeiten als MTRA?
MTRAs arbeiten häufig im Schichtdienst, da bildgebende Verfahren auch in Notfällen und am Wochenende verfügbar sein müssen. Je nach Einrichtung können die Arbeitszeiten variieren – in Krankenhäusern sind Schicht- und Bereitschaftsdienste üblich, in Praxen eher reguläre Tagesarbeitszeiten.
Ist die Arbeit als MTRA durch die Strahlenbelastung gefährlich?
Durch moderne Strahlenschutzmaßnahmen, strenge gesetzliche Vorgaben und regelmäßige Kontrollen ist das Risiko für MTRAs minimiert. Du lernst in der Ausbildung alle notwendigen Strahlenschutzmaßnahmen kennen und anwenden. Zudem wird die berufliche Strahlenbelastung kontinuierlich überwacht.
Gibt es einen Unterschied zwischen MTRA und MTA-R?
Nein, es handelt sich um denselben Beruf. Die Bezeichnung „Medizinisch-technische/r Radiologieassistent/in“ (MTRA) und „Medizinisch-technische/r Assistent/in für Radiologie“ (MTA-R) werden synonym verwendet. Die offizielle Berufsbezeichnung lautet heute MTRA.
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